Das Feld der Bau- und Immobilienfinanzierung ist trotz oder gerade wegen der aktuellen Niedrigzinsphase eine tragende Säule des Bankgeschäfts. Immerhin bauen bzw. kaufen immer mehr Menschen hierzulande eine Immobilie. Umso überraschender ist, dass neben Banken auch klassische Versicherer Immobiliendarlehen vergeben. Und deren Konditionen sind oft besonders attraktiv.
Wie schneiden die Angebote von Versicherern gegenüber Banken ab?
Die FMH-Finanzberatung hat im Auftrag der WirtschaftsWoche die Darlehenskonditionen von zwölf großen Versicherungen unter die Lupe genommen. Dabei kam Erstaunliches heraus: Insbesondere bei langfristig laufenden Darlehen mit einer Laufzeit von 15-30 Jahren bieten viele Versicherungen gegenüber Banken laut FMH-Experte Max Herbst sogar günstigere Konditionen.
Auf Platz eins im Ranking landet dabei die HDI-Versicherung. Wer hier ein Darlehen in Höhe von 200.000 Euro mit 20-jähriger Zinsbindung bekommt, profitiert von einer effektiven Verzinsung von nur 1,78 Prozent. Bei einer 30-jährigen Laufzeit ist es mit 1,88 Prozent Effektivzins nur wenig mehr. Um diese Konditionen zu erhalten, müssen künftige Immobilieneigentümer jedoch 40 Prozent Eigenkapital mitbringen.
Auch Allianz und Ergo mit guten Ergebnissen
Den zweiten Rang bei den Versicherungen belegt der Versicherungsriese Allianz. Hier zahlen Darlehensnehmer für ein 20-30-jähriges Darlehen mit Zinsbindung durchschnittlich 1,89 Prozent. Bei der Ergo Versicherung sind es unter den gleichen Voraussetzungen 1,92 Prozent. Ähnlich wie die HDI setzen auch Ergo und Allianz eine Eigenkapitalquote der Verbraucher von 40 Prozent voraus.
Auch wenn der Unterschied zu konventionellen Banken nicht exorbitant ist, so liegen die besten Immobilienfinanzierungsangebote der Versicherer jedoch merklich unter dem von FMH ausgewerteten Durchschnitt der Banken, der bei 2,02 Prozent liegt.