Verbraucher sollten ein Sicherheitsbewusstsein entwickeln – Datenschutz ist ein Thema für alle

Vor einigen Tagen ging ein Hackerangriff eines jungen Menschen sowohl durch die Printmedien, als auch Fernsehen und das Internet. Im Kern ging es darum, dass eigentlich private Informationen von Politikerinnen und Politikern gehackt und verbreitet worden sind. Der junge Hacker hätte Medienberichten zufolge Zugangsdaten bzw. Passwörter illegal erworben und dann Daten aus sozialen Medien und privaten Konten entwendet.

Dieser Vorfall sollte allen Nutzerinnen und Nutzern sozialer Medien und moderner Technik wie der zentralen Speicherung in einer „Cloud“ zu denken geben. Sie könnten die folgenden Gegenmaßnahmen ergreifen:

  1. Datensparsamkeit: Spätestens seit dem Diebstahl von Milliarden Datensätzen aus der indischen staatlichen zentralen Datenbank, in der alle biometrischen Daten der Bürgerinnen und Bürger zwangsgespeichert werden sollten sich die Menschen überlegen, wie viele Daten sie wo hinterlassen wollen. Vertrauliche Daten wie Kontoauszüge, Steuerbescheide etc. sollten am besten auf einem lokalen Rechner gelagert werden. Auf diesen hätte ein potenzieller Hacker nur dann Zugriff, wenn der Rechner läuft.
  2. Unterschiedliche Passwörter verwenden: Alle Verbraucher sollten daran denken für unterschiedliche Anwendungen auch unterschiedliche Passwörter zu verwenden. Wenn Sie beispielsweise in der Firma, im Online-Shop und für die E-Mail das gleiche Passwort verwenden, dann gilt: Wer ein Passwort auf welche Art auch immer erbeutet, hat Zugang zu unterschiedlichen Systemen. Dies lässt sich ganz einfach vermeiden, wie Bruce Schneier, ein amerikanischer Sicherheitsforscher. Dazu noch die Passwörter regelmäßig wechseln, so dass es schwieriger wird ein einmal erbeutetes Passwort langfristig zu verwenden.
  3. Die Aufgaben der Politik neu definieren: Bundesinnenminister Seehofer zeigte sich auch vergleichsweise ratlos über den Hackerangriff. Als erste Gegenmaßnahme fiel ihm ein, dass neben Passwörtern auch kabellose Router ein offenes Einfallstor für Hacker sein könnten. Deshalb möchte er, dass staatliche Behörden Router und ähnliche Geräte zertifizieren. Wer den Datenschutz aber wirklich ernst nimmt, der sollte stattdessen mehr Inselsysteme schaffen: So sollte die Finanzverwaltung komplett getrennt sein und die Steuerdaten von Unternehmen eigentlich nur nach einer Konvertierung übernommen werden. Ein ähnliches, neues Risiko würde die flächendeckende Nutzung eines Personalausweisportals sein.