Wer bei einer AG nur an einen Konzern aus der DAX-Familie denkt, irrt. Es gibt im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zahlreiche Firmen, die sich dazu entschieden haben, als AG an den Markt zu gehen. Obwohl GmbH und AG als Kapitalgesellschaften agieren, gibt es wesentliche Unterschiede. So ist der Vorstand der AG nicht permanent an die Weisung der Eigner, der Aktionäre gebunden. Bei einer GmbH können die Gesellschafter aktiv in die Unternehmensführung eingreifen. Außerdem kann das Gesellschaftskapital der AG durch den Verkauf von Aktien leichter übertragen werden. Was gilt es aber bei einem Geschäftskonto für AG zu beachten?
Das Geschäftskonto für AG – die Kontoeröffnung
Da es sich bei einer AG um eine juristische Person handelt, bedarf es mehr an Kontoeröffnungsunterlagen als bei einem Gewerbetreibenden. Zunächst einmal müssen alle Registerauszüge vorliegen. Darüber hinaus müssen sich die kontoeröffnenden Personen, üblicherweise der Vorstand oder ein Prokurist, mit einem gültigen Ausweisdokument legitimieren. Dabei kann es sich entweder um einen Personalausweis oder einen Reisepass mit Wohnsitzbestätigung handeln.
Geschäftskonto für AG – welches Kontomodell kommt infrage?
Auch wenn es sich nur um eine kleine AG handelt, kommt in der Regel aufgrund der Anzahl der Buchungsposten ein Konto mit umfangreicheren Leistungen zum Tragen. Üblicherweise müssen auch zwei befugte Vertreter des Unternehmens Aufträge an die Bank unterschreiben. Dies entfällt natürlich beim Onlinebanking, jedoch muss die Freigabe der Buchungen auch durch eine zweite Person bestätigt werden. Um den Aufwand im Rechnungswesen so gering wie möglich zu halten, sollte das Konto mit einer Schnittstelle versehen sein, welches den Datenexport in ein externes Buchhaltungsprogramm ermöglicht. Üblicherweise greifen Aktiengesellschaften auf DATEV und SAP zurück.
Wie findet man das beste Geschäftskonto für eine AG?
Angenommen, es handelt sich um eine Neugründung einer AG und das Unternehmen steht noch ganz am Anfang, ohne aus einer GmbH hervorgegangen zu sein, sollten sich die Inhaber zwei Fragen beantworten:
• Was soll das Konto können?
• Wie viele Gebühren sind mir die Leistungen wert?
Die wenigsten Kreditinstitute bieten Firmenkunden, gleich ob Freiberufler oder Aktiengesellschaft, ein kostenloses Firmenkonto an. Die Begründung lautet, dass bei einem Geschäftskonto deutlich mehr Buchungen anfallen, als bei einem Konto für einen privaten Haushalt. Bei einer AG ist diese Argumentation durchaus nachvollziehbar. Trotzdem lohnt es sich, die einzelnen Kontomodelle der Banken und Sparkassen darauf zu überprüfen, welches Konto zu wenig leistet und welches Kontomodell überdimensioniert und damit zu teuer ist.
FinTechs – neues Geschäftskonto für neue AG
FinTechs richten sich zwar nicht explizit an Start-ups, sprechen aber deren Sprache. So ist es nicht verwunderlich, dass viele neu gegründete Firmen auf ein Geschäftskonto bei einem FinTech zurückgreifen.
Der Vorteil bei den FinTechs liegt darin, dass für die Basisvariante der Konten keine monatliche Grundgebühr anfällt und eine kostenlose Kreditkarte Bestandteil des Kontos ist. Nachteilig ist allerdings, dass das Konto nur auf Guthabenbasis geführt werden kann, und die Kreditkarte als Debitcard funktioniert und keinen Kreditrahmen bietet.
Einige Anbieter gehen noch einen Schritt weiter und bietet einen All-inclusive Service an. Das Geschäftskonto kann mit einem internen Buchhaltungsmodul verknüpft werden, welches automatisch die Buchführung für alle Buchungsvorfälle auf dem Konto übernimmt. Wer mit einem Steuerberater arbeitet, was bei einer AG anzunehmen ist, kann alle Daten direkt in DATEV exportieren.
Fazit zum Geschäftskonto-Test für AG
Eine AG hat andere Anforderungen an ihre Bankverbindung als ein Freiberufler. Vor diesem Hintergrund fallen kostenlose Geschäftskonten aus der Wahl heraus. Allerdings bieten FinTechs auch für ein Geschäftskonto für AG interessante, und vor allem deutlich kostengünstigere Lösungen als Filialbanken, Direktbanken und Sparkassen.